Das Spielen ist keine Spielerei

Wenn wir Eltern verstehen, dass das Spielen bei Kindern nicht mit zufälliger Freizeitgestaltung oder nur mit einer rein lustbetonen Tätigkeit zu tun hat, dann messen wir dem Spiel auch einen höheren Stellenwert zu. Das Spiel ist sozusagen der Hauptberuf deines Kindes.

Es begreift dabei die Welt um sich selbst, die Geschehnisse und Situationen, und kann so durch das Beobachten und Erleben das Wort im wahrsten Sinne begreifen.

Das gemeinsame Spiel, ob in der Familie oder im Kindergarten festigt das Fundament.

Das Spiel hat drei Funktionen:
1. entscheidende Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung
2. Erwerb von aufbauenden und notwendigen schulischen sowie beruflichen Fähigkeiten
3. Zusammenhang zwischen Spiel- und Schulfähigkeit

 

Was lernt denn das Kind alles durch das Spielen?

Es lernt alles, was es sehen, hören, fühlen, in den Händen halten und begreifen kann. 

 

Kinder wollen lernen, sie wollen entdecken, sie wollen verstehen, um sich mit den Gesetzmäßigkeiten von unbekannten Dingen vertraut zu machen. Noch ohne Ängste gehen sie mit allem Neuen um, wenn wir sie lassen.

Wusstest du, dass Kinder bis zu ihrem sechsten Lebensjahr ca. 15000 Stunden spielen (sollten, müssen)? Das sind umgerechnet ca. 7-8 Stunden am Tag.

 

 

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass hier die entwicklungspsychologischen Lernerfolge beim Kind zum Tragen kommen.

Kinder, die viel und intensiv (beachte Quantität und Qualität) spielen, nehmen dabei die Besonderheit, Einmaligkeit, Handlungsmöglichkeiten, Gefühls- und Gedankenwelt wahr.

Die vier Lernbereiche:

  1. der emotionale Bereich: das Erkennen, Erleben und Verarbeiten von Gefühlen, Verarbeiten von Enttäuschungen und Versagungen, geringere Aggressionsbereitschaft, ausgeprägte Belastbarkeit, Ausdauer, größere Zufriedenheit, ein gleichwertigeres Verhältnis der Grundgefühle Angst, Freude, Trauer und Wut.
  2. der soziale Bereich: besseres Zuhören können bei Gesprächen, geringere Vorurteilsbildung von anderen Menschen, gestärkte Kooperationsbereitschaft, größeres Verantwortungsempfinden, höhere Regelakzeptanz, bessere Wahrnehmung von Unrecht und eine intensivere Freundschaftspflege.
  3. der motorische Bereich: bessere Reaktionsfähigkeit, Gesamtmotorik ist fließender, Auge-Hand-Koordination und differenzierte Grob- und Feinmotorik (für das spätere Schreiben wichtig) ist viel besser. Auch das Balance-Empfinden für den Körper wird durch das Spiel trainiert.
  4. der kognitive Bereich: Kinder, die viel spielen dürfen, zeigen ein besseres sinnverbundenes Denken (= logisches Denken), sind konzentrierter, haben eine bessere Gedächtnisleistung, einen differenzierteren Wortschatz, eine differenziertere Sprache und ein besseres Mengen-, Zahl- und Formenverständnis.

Spielen ist nicht nur ein Lernen durch die Ansammlung von Wissen

Spielen ist das Erlernen von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die notwendig sind, um selbständig und selbstverantwortlich leben zu können.

 

Albert Einstein hat über sich gesagt, dass er nicht besonders begabt gewesen sei, aber sehr neugierig. Und genau diese kindliche Neugierde ist die Voraussetzung für das Lernen.

Piaget, der bekannte Entwicklungspsychologe meinte: „Alles, was wir Kindern lehren, können sie nicht mehr selbst entdecken und damit wirklich lernen.“

Wo das Leben pulsiert, in Höhen und Buden, auf Bäumen und auf dem Boden, in selbst gebastelten Häusern, im Wald und auf Wissen, beim Hämmern und Buddeln, bei lebendigen Festen und geheimnisvollen Orten.

Quelle: WWD 2001, Ausgabe 75, S. 8-9

Kinder spielen sich ins Leben – Der Zusammenhang von Spiel- und Schulfähigkeit

Von Armin Krenz

Warum habe ich diesen Artikel geschrieben?

Meine Mutter baute sich vor 50 Jahren eine Nachhilfeschule auf. Als 15- Jährige stieg ich tatkräftig mit ein und gab selbst auch Nachhilfe. Meine eigene Lerndisziplin stieg seit dieser Zeit sofort an, da ich ja all das, was ich in der Nachhilfe vermitteln wollte, selbst können musste. Also war ich gut vorbereitet, festigte so auch meine Wissensgrundlagen und hatte bald große Erfolge zu verzeichnen, nicht nur bei dem Schüler, sondern auch bei mir.

Seit über 30 Jahren arbeite ich in meiner ganzheitlichen Nachhilfeschule und Coachingpraxis. In dieser langen Zeit hat sich viel verändert.

Rückblickend fällt mir auf, dass immer mehr Kinder mit Dyskalkulie-(Rechenschwäche) und LRS-Kinder (Leserechtschreibschwäche), angemeldet werden.

Durch diese Schwäche sind sie im Schulalltag oft überfordert. Du als Mutter natürlich auch, da zu den Hausaufgaben immer noch ein Extrapensum an Übungsstoff draufgesetzt werden muss, wenn die Schulnoten im Rahmen bleiben sollen.

In den ersten vier Schuljahren lernt das Kind noch für seinen Lehrer/ seine Lehrerin und für die Mutter. Hier will es eigentlich nicht versagen. Solltest du als Mutter merken, dass du Hilfe brauchst, dann wird dein Kind aus seinem häuslichen Nachmittag herausgerissen und zu Therapien gefahren, ob Lerntherapie, Ergotherapie, Nachhilfe, Sozialkompetenztraining, Musikunterricht und zum Glück, aber vielleicht auch zum Austoben, in einen Sportverein.

Der Tag ist komplett durchgetaktet.

Ich bin ja auch so eine Anlaufstelle, ein Ansprechpartner für das Dyskalkulie, für LRS, für ADS/ ADHS, für das Coaching bei Prüfungsangst, für die Vorbereitung auf den Übertritt in eine höhere Schule und das Online-Training, damit der wichtigste Grundstein für die Konzentration gelegt wird.

Doch wo bleibt das Spielen? Welchen Stellenwert nimmt es zu Hause noch ein? Bleibt dafür noch die Zeit?

In dem Online-Konzentrations-Training schon. Hier ist ein Gleichgewicht zwischen Spiel, Spaß und neugierig machenden Aufgaben gegeben und das Angenehmste für alle: alles findet zu Hause statt und du sparst an kostbarer Zeit und Lebenskraft.

In dem Artikel ging es um den Zusammenhang von Spiel- und Schulfähigkeit.

Ein Kind, das zwar die Tendenz zu einer Dyskalkulie mitbringt, jedoch in einem Haushalt aufwächst, in dem Würfel- und Zählspiele den Spielalltag prägen, wird diese Hürde schnell überwinden. Dyskalkulie ist heilbar. Lese-Rechtschreib-Schwäche kann ich mit viel Disziplin und Aufwand verbessern.

 

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Christine Weidner

 

Als Lernstrategie-Coach, Konzentrationstrainer, Dipl. System Coach für ADS/ADHS nehme ich Familien an die Hand, um sie durch den Schulalltags-Dschungel zu begleiten.

Inspiriert durch Erfahrungen im Umgang mit meinen Schülern und Eltern habe ich angefangen Blogartikel zu schreiben. In der Hoffnung, viele Eltern durch meine Ideen zu inspirieren, lasse ich immer dann, wenn mein Herz schreiben will, einen Blogartikel entstehen.

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Ja, ich möchte. 

 

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