Wut bei Kindern, wer kennt das nicht?
Doch wie gehe ich damit um, wenn es einfach aus dem Ruder läuft? Wir kennen die Wut in der Trotzphase. Sie beginnt in der emotionalen Entwicklung eines Kindes, wenn der eigene Wille erwacht, das Kind aber in seinem Können an seine Grenzen stößt. Hinter der dann auftretenden Wut stecken oft Traurigkeit und Verzweiflung.
Mir geht es um mehr.
Mir geht es um die Wut, die wir nach der Trotzphase immer noch erleben. Mir geht es um die Wut bei Schulkindern, die bei ihren Hausaufgaben ausrasten und brüllend die Aufgaben oder die Hilfe der Mutter oder des Vaters verweigern. Mir geht es um die Wut bei Jugendlichen, die Grenzen mit Hilfe ihrer Wutanfälle durchzusetzen versuchen. Dazu muss ich dir aber zuerst erklären, wo die Wut überhaupt ihren Ursprung findet.
Wo beginnt die Wut?
Die Wut beginnt im Mandelkern (der Amygdala), der sich im limbischen Gehirn befindet. Hier werden alle unsere Emotionen abgespeichert.
Über Nervenzellen werden diese Wutgefühle über den Thalamus (dem größten Teil des Zwischenhirns) zum Cortex (Hinterrinde) weitergeleitet und verarbeitet.
Die Amygdala liefert das Wutgefühl im Rohzustand, der Cortex dann die Erklärung für die Reaktion.
Erst jetzt, wenn der Cortex diese Gefühle verarbeitet hat, dann fühlt man die Wut.
Wie äußert sich Wut?
- Man ist beleidigt
- Man wird rot vor Wut
- Man hat einen Kloß im Hals vor Wut
- Man hat Bauchschmerzen vor Wut
- Man zittert vor Wut
Wenn man früher den Therapieansatz hatte, dass Wut gut tut, so weiß man heute, dass es wenig bringt, Gefühle nur herauszulassen.
Starke Gefühle haben manchmal so viel Energie, dass wir unter ihrem Einfluss wie ferngesteuert handeln. Sich selbst oder einem anderen dadurch zu schaden, ist dabei nicht auszuschließen.
Vor langer Zeit las ich von einem Professor und Psychologen Dr. Russell Kolts, dass er die Wut in vier Phasen beschrieben hat. Diese vier Phasen möchte ich dir mit einem sehr lustigen Bild veranschaulichen, das mir bei der Recherche der Entstehung von Wut in den Sinn kam.
Erinnerst du dich, dass die Amygdala (der Mandelkern) im limbischen Gehirn, das Wutgefühl in einem Rohzustand verarbeitet und über Nervenbahnen zum Cortex weiterleitet, der dann die Erklärung für die Reaktion liefert? Das Wort Rohzustand hat mich bewogen, die vier Phasen in Wurstwaren zu erklären.
Ja, du hast richtig gehört. Ich denke, dass es sich über so eine lustige Veranschaulichung besser verstehen lässt.
- So ist die erste Phase, die Wut aus der Frustration heraus, der rohe Schinken.
- Die zweite Phase, die Wut, bei der man fast kocht vor Wut, der Kochschinken.
- In der dritten Phase geht es um die Wut aus der Ungerechtigkeit heraus, die ich mit der Pfeffersalami gleichgesetzt habe und
- die vierte Phase ist die Wut, wenn man Kritik nicht ertragen kann, die beleidigte Leberwurst.
Phase 1: Wut aus Frustration – der rohe Schinken
Ich kann mich noch gut an die Situation mit meinem Sohn erinnern, der sich aus Weiden- oder Haselnussästen, sofern sie schön gerade gewachsen waren, Pfeil und Bogen selbst bauen wollte. Zu seiner Zeit gab es das Internet noch nicht wie heute und so besorgte er sich ein Anleitungsbuch und legte los.
Wie viel Mühe er sich bei dem Bogen gab! Er raspelte die Rinde ab, schmirgelte, sägte. Und dann kam der Moment, bei dem der Bogen mit seinem Seil gespannt werden musste. Ein sehr heikler Moment, das durfte er schnell erfahren.
Da er zu schnell zu stark spannte, war seine tolle Arbeit in nur ein paar Sekunden zerstört.
Der Bogen zerbrach. Er konnte dem Zug des Spannseiles nicht standhalten.
Es ist verständlich, dass viele Projekte, die sich ein Kind vornimmt, nicht sofort das gleiche Ergebnis erreichen können, wie wenn es ein Erwachsener erledigt hätte. Und warum? Weil der Erwachsene wahrscheinlich selbst so eine Erfahrung gemacht hat.
Das Sprichwort, „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, hat hier auf jeden Fall seinen Platz.
Doch wie erging es meinem Sohn?
Er war frustriert, sehr frustriert sogar, denn einige Stunden seiner Arbeit zerstörten in nur wenigen Sekunden den verdienten Lohn.
Die Frustration, eine Phase der Wut, konnte man deutlich spüren. Auch tröstende Worte wollte mein Sohn jetzt in dieser Situation, in der er sich wie ein roher Schinken fühlte, gar nicht hören.
Er wollte auch keine Tipps hören, auch nicht, dass man doch aus Fehlern lernen könnte. Nein, diese Wut richtete sich gegen ihn selbst. Er war so frustriert über sein Ergebnis, dass er es am liebsten in die Ecke geschmissen hätte.
Doch Wut bleibt nicht ewig. Sie baut sich auf wie eine Welle und ebbt auch wieder ab.
Nach einiger Zeit konnte auch ich wieder mit ihm reden und wir überlegten uns, woran es gelegen haben könnte, dass der Bogen so schnell zerbrach. Vielleicht war das Holz zu trocken oder man hätte es langsamer spannen müssen, über mehrere Tage usw.
Wir machten uns viele Gedanken, die ihn dann auch motivierten, es zum Glück wieder zu probieren.
Je früher Kinder lernen, mit ihrer Frustration umzugehen, desto besser lernen sie aus den Fehlern zu lernen und nehmen es eher als Chance, statt sich durch diese Frustration zu blockieren.
Mein erster Tipp für dich, wenn du ein Frustrationskind zu Hause hast, das immer gleich aufgibt:
Kinder, die nur vor dem Fernseher sitzen, werden kaum die Gelegenheit haben, mit der Frustration umgehen zu lernen. Man spricht dann von einer niedrigen Frustrationstoleranz, wenn sie schon bei Kleinigkeiten alles hinschmeißen.
Kennst du das, dass du dein Kind dann wie einen rohen Schinken behandeln musst? Bloß nicht ansprechen, schlechte Laune ist gerade angesagt, weil dies und das nicht geklappt hat.
Mit Frustration muss man umgehen lernen und da haben wir Erwachsenen einen großen Einfluss, wenn wir verstehen, diesen bewusst einzusetzen.
Lasse dein Kind viel selbst erledigen. Lasse dein Kind Fehler machen. Lasse dein Kind frustriert sein und zeige ihm, wie es aus der Frustration wieder herauskommt.
Beispiel:
Dein Kind will seinen ersten Kuchen backen. Super, mache ihm Mut.
Und dann, oh je, der Kuchen geht zwar im Backofen auf, fällt aber beim Öffnen der Backofentür wieder zusammen.
In so einer Situation kannst du schnell erkennen, ob du ein rohes-Schinken-Kind hast. Wenn dein Kind vor lauter Frustration so wütend wird, dass es nur noch tobend und schreiend die Küche verlässt, da kann ich dir nur empfehlen ruhig zu bleiben, bis sich der erste Frust gelegt hat, wie oben beschrieben, die Welle wieder abgeebbt ist.
Dann setzt du dich vor dein Kind und isst genüsslich den leckeren Kuchen, der ja an Geschmack nicht verloren hat,nur an Aussehen.
Mit den Worten, der nächste wird besser, denn nur aus den Fehlern lernen wir, motivierst du dein Kind es noch mal zu probieren. Lass dein Kind so schnell wie möglich wieder einen Kuchen backen und beobachte gut, wenn du in die strahlenden stolzen Augen deines Kindes blickst, weil es aus dem Fehler lernen durfte und auch gelernt hat.
Wie bei der ersten Frustrationsgeschichte ist es sinnvoll hier nach der Ursache zu forschen und so die Motivation, den Motor für eine neue Handlung wieder in Gang zu setzen.
Es scheint nicht immer die Sonne, es gibt auch den Regen. Das hörte ich immer von meiner Mutter. Und das war gut so, denn wir würden uns über unsere Erfolge bestimmt nicht so freuen können, wenn wir nicht vorher auch den Frust durch Misserfolge miterlebt hätten.
Lasst uns als Erwachsener ein gutes Vorbild sein.
Wie gehen wir selbst mit Frust um, wenn wir handwerklich unterwegs sind und es nicht klappt, wie wir uns das vorstellen?
Fluchen wir laut?
Wie sieht uns unser Kind?
Zeigen wir unseren Kindern, wenn uns etwas misslingt? Sei ehrlich!
Doch nun zu einem nächsten Tipp für die Rohen-Schinken-Kinder:
Eine gute Möglichkeit, um auch Kritik anzubringen, ist immer erst das Lob. Mit dem Lob mache ich die Tür zum Hinhören auf. Dein Kind fühlt genau, ob du es ehrlich meinst oder nicht. Verteile ein Lob, für die Zeit, die dein Kind konzentriert bei einer Sache verbracht hat. Gerade bei dieser Phase ist es so wichtig, dass ein Kind nicht in seiner Frustration steckenbleibt, weil es glaubt, dass es das alles nicht kann, dass alles sofort perfekt sein muss, gelingen muss.
Es darf nach dem Lob aber auch ein ABER kommen, wenn du als Elternteil erkennst, was deinem Kind den Frust erspart hätte. Sucht gemeinsam nach den Ursachen. Besprecht gemeinsam, was man das nächste Mal besser machen kann. Erzähle von deinen Erfahrungen, was du als Kind erlebt hast. So ist dein Kind eher motiviert einen neuen Versuch zu starten.
Frust blockiert. Frust bremst dein Kind im weiteren Tun aus. Daher ist mein Bestreben immer, dass ich dem Kind zeige, was es gut gemacht hat. Ein ehrliches Lob ist dabei wichtig und ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht irgendetwas finden kann, wofür man das Kind nicht loben könnte.
Es tut mir so leid, wenn ich Kinder sehe, die viel zu schnell aufgeben und wütend ein Werkstück oder geschriebene Zeilen zur Seite werfen, weil sie nicht an sich glauben.
Wir wachsen an den Fehlern, wir wachsen an dem, was noch nicht klappt.
Nur durch das neue Ausprobieren kann ein Kind immer besser werden und so ein gesundes Selbstvertrauen entwickeln.
Daher möchte ich an alle Eltern appellieren, dass sie ihrem Kind eine gesunde Frustrationstoleranz lehren.
Mir fällt gerade beim Schreiben dieser Zeilen die Szene meines noch nicht einmal einjährigen Sohnes ein, der mit Bauklötzen mit seinem Vater einen Turm baut. Immer höher und höher wird der Turm und die Spannung ist im ganzen Körper zu erkennen. Und dann bricht der hohe Turm zusammen.
Erst große aufgerissene Augen vor Schreck, dann ein Blick zum Papa, der den Turm doch mit aufgebaut hat und der ein Lächeln auf den Lippen zeigt.
Und dann ein so lautes Quietschen und Lachen, was wir in dieser Intensität noch nie gehört hatten. Unser Sohn lachte und lachte und sie bauten einen Turm nach dem anderen wieder auf, sodass er beim Zusammenkrachen wieder so herzlich lachen konnte.
Das tun Babys so. Sie kennen das Gefühl Frustration aus einer Handlung so noch nicht. Sie können sich noch über den neu entstandenen Klötzchenturm freuen, aber auch wenn dieser komplett in sich zusammenkracht und richtig viel Lärm erzeugt. Und so lernt ein Baby ganz schnell aus Fehlern zu lernen. Wobei hier ja die Freude später nicht beim Aufbauen lag, sondern wenn dieser zusammenkrachte.
Ich schreibe bewusst schnell, denn es ist eine enorme Lernleistung, die ein Kleinkind in den ersten Lebensjahren nur durch Lernen am Erfolg mit einer extremen Geschwindigkeit erlernt.
Hier lernt es aber auch mit Frust umzugehen, nämlich durch unser Verhalten.
Denn das ist es, was die Frustrationstoleranz stärkt oder schwächt. Du hast es tatsächlich in der Hand.
Phase 2: Die impulsive Wut- der Kochschinken, man kocht vor Wut
Das erleben wir nicht nur in der sogenannten Trotzphase, wenn ein Kind von einer Sekunde auf die andere wütend wird. Es schreit, es schlägt um sich, es hört deine Worte gar nicht mehr.
Diese impulsive Wut scheint fast ein Eigenleben zu haben.
In der Trotzphase kann ich ein 4 – bis 5 – jähriges Kind noch ablenken, doch wenn ältere Kinder immer wieder in so eine impulsive Wut hineinsteuern, die sich ganz schnell und mächtig aufbauen kann, dann möchte ich dir ein paar kleine Tipps aus meiner Praxis geben, wie du bei solchen Formen handeln könntest.
Wenn Kinder ihre Wut nicht in den Griff bekommen
Ein Beispiel eines Schülers aus der 2. Klasse. Der Junge hat gerade einfach keine Lust die Hausaufgaben mit mir zu machen. Irgendein Ereignis, das er aus der Schule mitgebracht hat, macht ihn gerade wütend auf die Aufgaben, auf den Lehrer, auf das ganze System Schule, auf meine Lernakademie, auf die Mutter, die ihn zu mir brachte.
Der Junge schmiert. Er schreibt falsche Aufgaben ab. Er rechnet falsch und schreit, wenn ich ihm helfen will.
Hier schaltet der Verstand dann einfach so lange aus, bis wir vielleicht eine Ursache für diese üble Laune herausgefunden haben.
Was tue ich in so einer Situation, ein neuer Tipp?
Ich gebe dem Kind keinen Wind in seine Wut-Segel. Mit ruhiger aber bestimmter Ansage mache ich ihm klar, dass er zwar wütend sein darf, seine Mutter ihn jedoch später abholen muss, auch wenn er mit seinen Aufgaben in der abgemachten Zeit nicht fertig sein wird. Das macht ihn noch wütender und man sieht an seinem Verhalten, dass er nun am liebsten Sachen kaputt machen würde.
Er kocht vor Wut, daher auch der Vergleich mit dem Kochschinken. Man sieht es an seinem Gesicht, an seiner Körperhaltung.
Wenn das Kind merkt, dass es mit dieser Wut nicht weiterkommt, kann es sein, dass es seine Strategie ändert.
Mit anderen Worten, es bricht in Geschrei und Tränen aus. Tränen, die das Wutfeuer löschen sollen.
Ich gehe dann vom Platz, lasse das Kind allein mit seiner Wut und beaufsichtige aus dem Blickwinkel sein Verhalten. Wenn ich spüre, dass die Wut-Welle abebbt, dann frage ich nach, ob wir weiterarbeiten können oder nicht. Unter der Ansage, dass immer mehr seiner freien Zeit verstreicht, kommt nach einer Phase des Beleidigtseins dann doch die Einsicht durch und wir können alles ohne weitere Komplikationen erledigen.
Oft wirken solche konsequenten Maßnahmen wie Wunder, die dann die Mütter in den nächsten Tagen genießen können.
Wenn du solch eine Situation nur zu gut kennst und dein Kind auf den Rückzug deinerseits jedoch nicht mit Einsicht reagiert, dann kann ich dir meinen Blogartikel „Lernblockaden lösen“ empfehlen, indem ich dir erzähle, wie man solche Wutausbrüche positiv verändern kann.
Ich habe manchmal in meiner Lernakademie Kinder, die vor lauter Wut schreiend durch den Raum laufen. Sobald sich ein solches Kind einigermaßen beruhigt hat, frage ich in solch einer Situation, was es von mir braucht, um nicht mehr wütend zu sein.
Als Antwort bekomme ich dann oft: Ich mag diese Aufgaben nicht, ich kann das nicht, ich werde das niemals können, ich will das auch nicht können, ich möchte am liebsten, dass du mir das machst und ich endlich spielen kann.
Merkst du was?
Dein Kind will spielen.
Und du sitzt hier zwischen den Stühlen.
Auf der einen Seite verstehst du dein Kind, das nach der Schule endlich spielen will, auf der anderen Seite gehören die Hausaufgaben aber zu seinen Pflichten, zu diesem Schulsystem und du weißt, dass dein Kind nach dem Spielen gar keine Lust mehr hätte seine Aufgaben ordentlich zu erledigen.
Das Spielen ist ja ein Job, den dein Kind hier verrichtet. Durch das Spielen lernt es, sofern es sich nicht um Computerspiele handelt. Doch du weißt, dass du konsequent sein musst. Hier ist unsere liebevolle Konsequenz gefragt, Betonung liegt auf liebevoll und Konsequenz.
Wenn dein Kind durch so einen Tobsuchts-Wut-Anfall tatsächlich statt seine Pflichten erfüllen zu müssen, spielen darf, dann hast du als Mutter oder Vater verloren. Dann wird dein Kind extrem schnell gelernt haben, dass es mit so einem Wutanfall seinen Willen durchsetzen kann.
Wir Eltern haben jedoch einen Erziehungsauftrag und der ist leider nicht bequem.
Wie soll ein Kind im Erwachsenenalter mit so einer Wut umgehen können, wenn es das nie gelernt hat?
Wenn die Wut jedoch dramatische Auswirkungen auf das Umfeld hat, dann empfehle ich dir auf jeden Fall einen Kinder- und Jugendpsychiater. Sie sind für solche Fälle ausgebildet und können dir bestimmt weiterhelfen.
Phase 3: die selbstgerechte Wut – knallharte Pfeffersalami
Hast du das schon erlebt, dass dein Kind total wütend aus der Schule kommt, weil der beste Freund vom Lehrer ungerecht behandelt wurde.
Ich mache oft die Erfahrung, dass gerade ADS-Kinder extrem wütend mit Situationen umgehen, die durch ungerechtes Verhalten entstehen. Sie stellen sich unaufgefordert vor die Person, die ungerecht behandelt wird, auch wenn es einen Eintrag im Klassenbuch nach sich ziehen könnte. Diese Wut ist wie eine blinde Wut, denn sie wird nur durch das Gefühl gesteuert, dass man seinem Kameraden, dem Freund, der ganzen Klasse aufgrund von Ungerechtigkeit helfen muss. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Hier sind Gespräche sehr wichtig, damit so ein Schüler auch die Beweggründe für das Verhalten der Erwachsenen Person erfährt.
Wir erleben diese Wut gerade in Zeiten, in der viele Menschen auf Demonstrationen gehen, um für mehr Gerechtigkeit für ihr Volk zu kämpfen. Sie nehmen weite Wege auf sich, sie nehmen langes Stehen, auf dem Boden sitzen, beschimpft zu werden oder sogar angegriffen zu werden in Kauf.
Und das wegen Ungerechtigkeit gegen ihr Volk. Ihre Trommelstecken sehen aus wie Pfeffersalamies, die den Takt des Laufschrittes vorgeben und die Stimmung anheizen.
Diese Dritte Phase der Wut, die selbstgerechte Wut im Außen kann ganz schön viel Kraft freilegen und so im positiven Sinne auch etwas verändern.
Edmund Burke`s bekanntester Ausspruch im 18. Jahrhundert: „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“ Die Dinge laufen nicht schlecht, weil die Bösen Böses tun, sondern die Dinge laufen schlecht, weil die Guten nicht machen, was sie tun sollten.
Schüler, die sich so für ihre Klasse einsetzen, ernten zwar oft von den Lehrern eine Strafe, doch bei den Schülern steigt das Ansehen enorm. Ein guter Lehrer erkennt den Wert einer solchen Wut und greift es hoffentlich im Unterricht auf, um Vor- und Nachteile auszuarbeiten, um hier zu sehen, dass ein Guter etwas Gutes tun will.
Hier pädagogisch wertvoll einzugreifen, fördert und lenkt eine selbstgerechte Wut durch die Ungerechtigkeit im Außen in eine vernünftige Richtung.
Phase 4: Wut aus ungerechtem Verhalten an einem selbst- die beleidigte Leberwurst
Wenn ein Kind in dieser Phase steckt, in der es jegliche Kritik als ungerecht empfindet, dann steckt es massiv im Mangel fest. Diesen Mangel zu beseitigen löst diese Wutreaktion aus. Das Kind reagiert mit dem Gefühl, nicht mit dem Verstand. Es fühlt sich als Opfer.
Kinder können grausam sein und in der heutigen Zeit erleben sie das Mobbing durch die Chats noch schneller. Wo man früher noch eine Nacht drüber geschlafen hat, wenn man auf seinen Freund oder die Freundin wütend war, wird so eine Wut gleich im Chat an alle verteilt und so ein Schüler schnell in eine unfaire Situation gebracht.
Hier kann nur der Erwachsene helfen, ein Vertrauenslehrer oder Pädagoge, der ein offenes Ohr und Auge für so ein Verhalten von Mitschülern wahrnehmen und mit dem Kind und den beteiligten Kindern besprechen kann.
Wut entsteht immer dann, wenn ich einen Mangel an Macht habe.
Wut hat viele Gesichter.
Auf der einen Seite das wütende Gereiztsein oder die Frustration, auf der anderen Seite die starke Wut, der Zorn.
Welches Ausmaß die Wut auch annimmt, dein Kind durchlebt immer verschiedene Phasen dieses Gefühls:
Jedes Gefühl verläuft in einer Welle, flutet an und ebbt auch wieder ab. Gefühle bleiben nicht ewig.
So sollten Kinder lernen, auch ungeliebte Gefühle wahr- und anzunehmen.
Wie gehe ich mit der Wut richtig um?
Das Zauberwort ist die Achtsamkeit.
Je früher dein Kind mit Wut umzugehen lernt, ich schreibe bewusst lernt, desto besser wird es in seinem Umfeld
Anerkennung und Wertschätzung erfahren.
Wenn meine Schüler wütend zur Tür hereinkommen, dann frage ich sie behutsam, ob sie mit mir darüber reden können
und wollen, damit sie dieses für sie auch blockierende Gefühl schneller kontrollieren können, damit sich diese Wutwelle
schneller abflachen kann.
Es gibt aber auch noch mehr Möglichkeiten, um die Wut bei deinem Kind zu heilen. Schau dir den Lernblockadenlöser an.
Auch das ist eine Möglichkeit, um der Wut deines Kindes mit Achtsamkeit zu begegnen, sie wahrzunehmen, sie ernst zu
nehmen, sie zu lösen, wo es sinnvoll und wichtig erscheint.
Empfindest du die Wut deines Kindes noch in einem Rahmen des Erträglichen, dann empfehle ich dir meinen kleinen
Minikurs, liebevoll „Warmup“ genannt. Dort findest du Möglichkeiten, um dein Kind zu unterstützten, wenn es total
wütend aus der Schule kommt.
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Lernen für die Schule und auch einem Tipp, wie dein Kind mit der Wut nach der Schule besser umgehen lernt.
Der Kurs ist ab der 1.bis 5. Klasse geeignet. Wenn du das Häkchen für die Schulkindtipps setzt, wirst du zweimal im Monat
sogar weitere Tipps von mir bekommen.
Eines möchte ich zum Abschluss nicht vergessen zu schreiben. Wut bedeutet immer Mangel. Diesen Mangel herauszufinden,
ist unsere größte Herausforderung.
Nehme Kontakt mit mir auf, wenn du die Wutausbrüche deines Kindes nicht mehr steuern kannst und du erkennst, wie nicht
nur dein Kind, sondern die ganze Familie leiden muss.
Es kann so einfach sein, wenn du einen neuen Weg gehst.
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