Hilfe, mein Kind will ein Haustier!

Es ist der 22.10.2018. Wie jeden Morgen wecke ich meinen 20- jährigen Kater, der in meiner Nachhilfeschule seinen Schlafplatz hat. Seit circa drei Monaten erkenne ich, dass er rapide abnimmt, sich sein Alter bemerkbar macht. Ich weiß auch, dass er leider aufgrund der Trockenfuttersucht, die er von seinem Vorbesitzer mitgebracht hat, eine Nierenerkrankung hat. Doch er hat Glück, denn trotz der Nierenerkrankung darf er ja 20 Jahre alt werden, ein stolzes Alter und im Menschenalter sogar 100 Jahre.

20 Jahre sind 7200 Tage und 86400 wunderbare Stunden (die Nächte habe ich natürlich nicht mitgezählt), die mein Mann und ich mit ihm verbringen dürfen.

Doch die letzten Tage sind anders. Jeden Morgen beschleicht mich so ein ungutes Gefühl, ob er mich noch mit einem Miauen begrüßen wird. Und er begrüßt mich immer.

Seine Toilette zeigt mir, dass seine Ausscheidung passt und so ist die Welt für uns immer noch in Ordnung.

Mein Wunsch, dass er halt an Altersschwäche friedlich einschlafen darf, bewahrheitet sich dann leider nicht. Denn drei Tage vor dem 22.10.18 frisst dieser kleine Kater nichts mehr, aber nicht weil er zu schwach ist, sondern weil er anscheinend eine Kehlkopflähmung hat. Er will fressen, kann aber nicht mehr.

Ja, und dann ist es für uns alle so weit. Es gibt nur noch einen Weg, den Tierarzt. Hier entscheiden sich mein Mann und ich dann für die Erlösung der nun bevorstehenden Qualen. Wir wollen es ihm ersparen, auch wenn wir uns damit einen extremen Schmerz zufügen.

Ja, der Tod. Er kommt nie richtig. Doch jetzt wissen wir, dass diese Entscheidung eine Herzensentscheidung für das Tier war.

Und wir haben es ihm leicht gemacht. Wir streichelten ihn so lange, bis sein Herzchen nicht mehr schlug. Auch durch die Narkose, die er vorher bekam, streichelten wir ihn und so durfte er friedlich über den Regenbogen gleiten.

Viele Menschen drücken sich um diesen Moment, weil er schmerzlich ist. Ja, das ist er. Das möchte ich auch nicht beschönigen. Mein Mann wie auch ich haben viel geweint. Wie soll das auch anders sein, wenn man so viele schöne Stunden miteinander verbracht hat. Da darf man weinen. Diese Tränen sind echte Herzenstränen und dürfen zugelassen werden.

Sich aufgrund dieser paar Stunden des Schmerzes und der Traurigkeit aber kein Tier anzuschaffen, war für uns und ist auch jetzt keine Option.

Eine Woche extreme Traurigkeit gegenüber diesen vielen Stunden des Glücks, das man mit einem Tier haben darf, wiegt weit mehr.

Nun aber zu dem Titel dieses Artikels.

Hilfe, mein Kind will ein Haustier!

Ich will einen Hund. Ich will eine Katze. Ich will einen Hasen usw.

Wie viele Kinder wünschen sich sehnlichst ein Haustier.

Wenn dein Kind nun plötzlich mit diesen Worten vor dir steht, dann solltest du vielleicht vorbereitet sein.

Hattest du als Kind selbst ein Haustier oder durftest auch du keines haben?

Wenn du eines hattest, dann wirst du dich an die vielen schönen Stunden bestimmt erinnern.

Durftest du keines haben, dann weißt du nicht wirklich, was du vermisst hast und auch welche große Lebenserfahrung im Umgang mit einem Tier dir fehlt.

Nun aber zur Jetzt-Situation: Dein Kind steht vor dir. Mama, Mama, ich möchte so gerne ein Haustier. 

Sei jetzt achtsam und frage liebevoll nach den Gründen, denn oft steckt hinter dem Wunsch noch viel mehr.

Wenn es die Wohnsituation hergibt, dann setzt euch wirklich zusammen und macht eine Liste über die Vor- und Nachteile eines Tieres.

Ich habe dir hier eine kleine Checkliste vorbereit, die natürlich von dir noch ergänzt werden darf.

Beispiel für einen Hund:

Positiv Negativ
Dein Kind hat einen wirklichen Freund, der nicht streitet, nicht mobbt, nicht beleidigt. Futterkosten
Kind lernt Verantwortung zu tragen. Steuer
Kind kommt an die frische Luft, wenn es ein Stubenhocker ist. Tierarztkosten- Impfung
Dein Kind wird ein wenig von der medialen Welt abgelenkt, es beschäftigt sich dann mit dem Tier und nicht mit dem Computer und bewegt sich dadurch mehr. Man muss ihn ausführen, auch bei schlechtem Wetter.
Dein Kind wird bei Kummer vom Tier getröstet. (Zumindest empfindet es das Kind so, denn ein Tier hört geduldig zu, wenn das Kind seine Sorgen erzählt.) Es wird zum Freund des Kindes. Urlaubsplanung ist extrem wichtig:

Hundepension, Nachbarn oder Verwandte müssen mit eingeplant werden.

Viel Freude über viele Jahre. Die Trauer, wenn man Abschied nehmen muss.
Das Haustier stärkt das Immunsystem. Es gibt Studien, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen weniger an Allergien und Asthma leiden. Sie bellen unter Umständen viel.
Tier zeigt die ehrliche Freude und Dankbarkeit, überhaupt dann, wenn man ein Tier aus dem Tierheim geholt hat. Sie haaren und riechen nach einem Regenspaziergang.
Dein Kind ist nicht allein, wenn Eltern mal nicht da sind, arbeiten müssen und lernt hier Verantwortung zu tragen. Es lernt Ausdauer und Empathie zu entwickeln. Pfoten müssen immer abgeputzt werden, da sie gerne durch Pfützen laufen.
Haustiere stärken das Selbstbewusstsein deines Kindes. Gerade introvertierte, schüchterne Kinder profitieren von einem Haustier.
Die Treue des Tieres ist extrem groß.
Der Hund kann das Haus bewachen und durch das Bellen auch Einbrecher vertreiben.

 

Beispiel für eine Katze:

Positiv Negativ
Dein Kind hat einen wirklichen Freund, der nicht streitet, nicht mobbt, nicht beleidigt. Futterkosten (weniger als beim Hund)
Kind lernt Verantwortung zu tragen. Impfkosten
Kind kommt an die frische Luft, wenn es ein Stubenhocker ist. Bringt manchmal Vögel oder Mäuse als Geschenk für den Halter.
Dein Kind wird ein wenig von der medialen Welt abgelenkt, es beschäftigt sich dann mit dem Tier und nicht mit dem Computer und bewegt sich dadurch mehr. Urlaubsplanung ist extrem wichtig:

Hundepension, Nachbarn oder Verwandte müssen mit eingeplant werden.

Dein Kind wird bei Kummer vom Tier getröstet. (Zumindest empfindet es das Kind so, denn ein Tier hört geduldig zu, wenn das Kind seine Sorgen erzählt.) Es wird zum Freund des Kindes. Die Trauer, wenn man Abschied nehmen muss.
Viel Freude über viele Jahre. Sie haaren.
Das Haustier stärkt das Immunsystem. Es gibt Studien, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen weniger an Allergien und Asthma leiden.
Tier zeigt die ehrliche Freude und Dankbarkeit, überhaupt dann, wenn man ein Tier aus dem Tierheim geholt hat.
Dein Kind ist nicht allein, wenn Eltern mal nicht da sind, arbeiten müssen und lernt hier Verantwortung zu tragen. Es lernt Ausdauer und Empathie zu entwickeln.
Katzen spüren, wenn es Kindern nicht gut geht und trösten.
Die Treue des Tieres ist extrem groß.
Man muss mit einer Katze nicht rausgehen, denn sie können ihr Geschäft alleine im Garten verrichten oder sie werden nur im Haus gehalten und haben dort ihre Toilette.
Haustiere stärken das Selbstbewusstsein deines Kindes. Gerade introvertierte, schüchterne Kinder profitieren von einem Haustier.

 

Wie du hier in den beiden Checklisten siehst, überwiegt die Haltung eines Tieres immer. Überhaupt die Haltung von Hund und Katze, da hier eine Kommunikation noch stärker gegeben ist als bei Hasen, Meerschweinchen, Hamstern, Fischen usw.

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich ein extremer Katzenliebhaber bin, weil sie mich von dem täglichen Spazieren gehen müssen befreien. Ich bin ein  bewegungsfauler Mensch und hätte einfach keine Lust täglich zwei- bis dreimal mit einem Hund Gassi gehen zu müssen. Dann bin ich auch etwas geräuschempfindlich und mag das Gebelle nicht. Ich bin allerdings auch mit Katzen aufgewachsen. An diese Zeit habe ich wunderbare Erinnerungen, vor allem die der Spielzeit. Wie habe ich mich mit den Katzen beschäftigt? Höhlen gebaut, Kugeln geworfen, Tricks eingeübt, Babys mit dem Fläschchen großgezogen, im Puppenwagen herumgefahren und bei Liebeskummer habe ich mich nur von meiner Katze verstanden gefühlt. Sie hat mir nie widersprochen. Eine wunderbare Zeit.

Für mich gibt es überhaupt, wenn man Kinder hat, unbedingt ein JA zu einem Tier.

Hier lernt dein Kind die Verantwortung für ein Lebewesen zu tragen, es lernt den Umgang  mit Achtsamkeit, es erfährt die bedingungslose Liebe eines Tieres zu seinem Halter.

Meine Erfahrung ist übrigens, dass sich gerade Tiere zu unseren angeblichen AD(H)S-Kindern hingezogen fühlen. Für mich sind meine AD(H)S-Kinder oft die Katzenflüsterer.

In meiner Nachhilfeschule dürfen natürlich meine Katzen auch dabei sein und sie suchen sich oft meine unruhigsten Schüler aus und machen sie mit ihrem Schnurren und ihrer Zuwendung ruhig.

Auf dem Bild seht ihr meinen jüngeren Paul, der immer mitten auf der Schulbank in seinem Kistchen liegt und es genießt hin und wieder einen Streichler von einem Kind zu bekommen.

Unser Kater bewacht sogar wie ein Hund das Grundstück.

Ich hoffe, dass ich dir die Entscheidung für oder gegen ein Tier für dein Kind erleichtern konnte.

Denn egal, ob du ein zurückgezogenes Kind hast mit wenig Freunden, kann ein Tier ein guter Begleiter sein oder ob du einen Rebellen daheim hast, dem das Tier die Ruhe bringt, die dem Kind vielleicht gerade fehlt. Ein Tier ist einfach nur wunderschön und gehört schon immer zu unserer Familie.

Christine Weidner

Als Lernstrategie-Coach, Konzentrationstrainerin, Dipl. System Coach für ADS/ADHS nehme ich Familien an die Hand, um sie durch den Schulalltags-Dschungel zu begleiten.

Inspiriert durch Erfahrungen im Umgang mit meinen Schülern und Eltern habe ich angefangen, Blogartikel zu schreiben. In der Hoffnung viele Eltern durch meine Ideen zu inspirieren, lasse ich immer dann, wenn mein Herz schreiben will, einen Artikel entstehen.

Mein Wunsch ist es, dass ich viele Eltern unterstützen kann, mit ihren Erfahrungen rund um das Thema Schule und Erziehung ausgeglichener umgehen zu können.

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Auf zwei Hochzeiten tanzen

Auf zwei Hochzeiten tanzen

Einer Mutter steht die Verzweiflung im Gesicht und diese wahre Geschichte spiegelt wohl viele Situationen mit dem Konflikt, dem täglichen Kampf um Schule und Mediale Welt, wider.

Hallo Frau Weidner, meine Tochter, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll!
Ihr Hirn ist total leer. Sie hat heute in einem Fach eine Drei mit nach Hause gebracht, obwohl sie sonst immer Einser schreibt. Das geht so nicht, denn in drei Monaten sind ihre Abschlussprüfungen.
Nun fängt sie an, sich ihre tollen Vornoten kaputt zu machen und wenn es dann so weit ist, dann weiß ich schon, wie das alles ablaufen wird:
kein Schlaf mehr
kaum Nahrungsaufnahme
völlig durch den Wind
komplettes Versagen in den Prüfungen
Wofür haben wir dann im Vorfeld so viel gekämpft?

Und so weiter und so weiter. Die Mutter ist am Boden zerstört. Natürlich muss man noch viel mehr von der Vorgeschichte kennen, um hier urteilsfrei reagieren zu können. Ich kenne diese Geschichte und möchte hier auf jeden Fall der Mutter danke sagen, die sich seit Jahren so sehr um ihre Tochter bemüht hat, um an diesen Moment der guten Vornoten zu kommen. Auch wenn sie oft überreagiert, somit leider zu viel Druck ausübt, hat sie nicht Unrecht. Denn das Problem liegt bei den beiden Hochzeiten.
Die Mutter liebt ihr Kind über alles. Das weiß die Tochter, das weiß ich. Drei Monate noch, dann ist es so weit, dann haben wir es alle geschafft.

Du wirst dich wundern, warum der Vater hier nicht erwähnt wird. Gibt es den auch?
Ja, den gibt es, doch halte ich mich hier deshalb zurück, weil den Motivationsfaktor die Mutter und ich weitgehend übernommen haben. Der Vater versucht ein wenig Ruhe in die hitzigen Situationen zu bekommen oder … Er hält sich lieber raus, damit er nicht selbst explodieren muss.

Ich sage meinen Schülern immer, nur wer sich wirklich traut, sich zu reiben (miteinander zu streiten, zu diskutieren), der hat auch ein Interesse am anderen. Und das ist hier ganz bestimmt gegeben. Diese Schülerin braucht die Unterstützung der Mutter. Ihr hat sie es zu verdanken, dass sie da steht, wo sie notentechnisch gerade ist, nämlich bei 2,2 Notendurchschnitt. Damit hätte sie ihren Abschluss schon in der Tasche und könnte komplett gechillt in die Prüfung gehen.

Doch es kommen nun in den nächsten acht Wochen noch ein paar Leistungsnachweise hinzu, die sie bestehen muss, wenn sie den Druck in der Prüfung rausnehmen möchte.

Was ist in diesem Fall meine Strategie, um bei beiden den Druck herauszunehmen?

Ich kann nur auf einer Hochzeit tanzen. Kennst du diese Redewendung, frage ich das Mädchen.

Sie kennt sie nicht, denn ihr ganzes Interesse steckt in der Mode, im Designen ihres Stils und das lässt kaum Raum für andere Dinge. Sie zeichnet, sie filmt, sie stellt ihre erarbeiteten Werke in einem eigenen YouTube Kanal ein und hat schon einige Abonnenten.
Das ist viel für eine Schülerin der 9. Klasse. Und sie kann wirklich was. Hier liegt ihr ganzes Herzblut und das hat ein Arbeitgeber beim Einstellungstest auch gemerkt und ihr den Lehrstellenvertrag schon vor der Abschlussprüfung unterschrieben.
Normalerweise starten Schüler, die schon vor der Abschlussprüfung ihre Lehrstelle unterschrieben haben, noch mal richtig durch. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so viel Last von ihnen abfällt, dass sie sich komplett auf das Lernen konzentrieren und hier noch mal richtig gute Leistungen erbringen.

Doch in diesem Fall ist es leider gar nicht so.
Daher auch diese Metapher mit dem Tanzen auf der Hochzeit.

Du bist auf einer Hochzeit eingeladen, auf der du zwar Menschen kennst, aber du magst sie nicht. Du magst überhaupt nicht auf dieser Hochzeit sein, denn du weißt, dass die andere Hochzeit viel lustiger ist, die Menschen dort viel sympathischer erscheinen und du dich dort auch viel wohler fühlen würdest. Doch nun bist du hier, hier auf einer langweiligen Hochzeit, auf der du sein musst, weil es gerade zu einer familiären Verpflichtung gehört.
Du ziehst ein Gesicht. Du sitzt nur herum. Du nimmst die Stimmung kaum wahr, weil du sie nicht wahrnehmen willst. Du bist mit deinen Gedanken nur in den Räumen der anderen tollen Hochzeit.
Dort wo alles hell erleuchtet scheint, dort wo die Musik ja viel besser ist, dort wo das Essen viel besser schmeckt, dort wo die Gäste viel jünger und lustiger sind.
Deine Gedanken.
Sie lassen dich nicht mehr los.
Hin –und hergerissen von der Pflicht, hier auf dieser langweiligen Hochzeit sein zu müssen und doch lieber auf der anderen sein zu wollen, bist du nicht wirklich dort, wo du sein musst.

Ja, und das ist dein Dilemma. Du bist mit deinen Gedanken nicht bei der Schule, nicht bei deinem Abschluss, nicht bei dem Ziel, hier mit guten Noten in die Lehre zu kommen.
Leider leben wir in dieser Leistungsgesellschaft, in der die Noten den Ausschlag geben, ob man die Prüfungen besteht oder nicht.

Ich erkläre dem Mädchen, dass sie gerade jetzt in dieser Situation nur eine Wahl hat: die Liebe zum Designen von Mode, für nur drei Monate zur Seite zu legen. So hätte sie die Chance, mit ihren Gedanken auf der anderen Hochzeit anzukommen. Wenn sie wirklich wüsste, dass es keine Wahl gibt, dann würde sie bestimmt auch versuchen, mit den Gästen in Kontakt zu kommen. Dann würde sie mit der Zeit auch Geschmack an dem Essen und an der Musik bekommen und übertragen auf ihre jetzige Situation, würde sie mit den besseren Noten wieder Freude an der Schule bekommen und tatsächlich in einer gechillten Prüfung entgegen gehen.

Zum Glück hat der Lehrherr das Dahinter der Schülerin erkannt. Zum Glück hat er aus den Gesprächen herausbekommen, dass er eine junge Frau vor sich hat, die sich in ihrer Freizeit mit dem Schneidern und Zeichnen, also Erschaffen von neuen Modekreationen beschäftigt und für ihr Alter schon sehr viel Kreativität aufweisen kann. So stand der Unterschrift von Seiten des Lehrherrn nichts im Wege.
Doch nun ist es meine Aufgabe, diesem jungen Menschen klar zu machen, dass sie die nächsten drei Monate tatsächlich nur auf einer Hochzeit tanzen dürfe, wenn sie ohne Versagensängste in die Prüfungen gehen will.

Ich bin gespannt, wie sie sich nach diesem Coaching entschieden hat und vor allem, wie liebevoll konsequent ihre Eltern diese schwere Zeit ohne ihr Herzensprojekt mit ihr gehen können.
Denn sie hat so tolle Eltern, die leider viel zu oft inkonsequent ihrem schöpferischen Wirken den Raum gelassen haben. Bitte nicht falsch verstehen. Diese Eltern sehen die Begeisterung für ihr Tun. Sie sehen, dass tatsächlich auch nur aufgrund dieser Leidenschaft die Unterschrift auf dem Lehrvertrag zustande gekommen ist.
Ich sehe das Problem der Inkonsequenz darin, dass man ein paar Tage vor einer Probe trotz Ermahnungen, doch bitte nicht so viele Stunden mit der Malerei zu verbringen, die Tochter dann leider wieder malen zu lassen,  als kontraproduktiv an. 
Und entspricht die Note einer Probe dann nicht den Vorstellungen aller, beklagt man sich, wenn die Zeit zum Lernen oder besser gesagt die Gedanken an die schönere Hochzeit keinen Raum für den Prüfungsstoff bekommen haben. Dann beklagt man sich hinterher mit hättest du doch… !
Lieber am Wochenende konsequent die Hochzeit, zu der man sich den Kind hingezogen fühlt aus dem Kopf nehmen und erst nach getaner Arbeit, Pflicht, Prüfung wieder locker werden und als Belohnung dem Herzen die Freude für ihr Ziel geben.

Ich wünsche ihr von Herzen, dass sie es schafft, den Sinn dieser Metapher zu verstehen und auch umzusetzen und dass auch Eltern die Kraft haben, hier liebevoll konsequent zu sein. 

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Christine Weidner Bild rund

Christine Weidner

Als Lernstrategie-Coach, Konzentrationstrainer, Dipl. System Coach für ADS/ADHS nehme ich Familien an die Hand, um sie durch den Schulalltags-Dschungel zu begleiten.

Inspiriert durch Erfahrungen im Umgang mit meinen Schülern und Eltern habe ich angefangen, Blogartikel zu schreiben. In der Hoffnung, viele Eltern durch meine Ideen zu inspirieren, lasse ich immer dann, wenn meine Herz schreiben will, einen Blogartikel entstehen.

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Wie viel NEIN verträgt dein Kind?

Nein-Sagen in der richtigen Dosierung

Mama, wo ist mein Lieblings-T-Shirt?

Ich brauche noch 3 Hefte für die Schule!

Hast du meinen grünen Binder gesehen?

Alles sollst du im Griff haben,

jeder zerrt an dir,

du musst aber auch weg, denn du bist nach der Elternzeit zumindest halbtags wieder in deinem Beruf untergekommen.

Du bist gereizt.

Merkst, dass deine Nerven schon am Morgen dünn sind.

Du hast nicht so gut geschlafen.

Kennst du das, dass dir viel zu viele gestresste NEINS  über die Lippen kommen, da dir für Erklärungen die Zeit fehlt?

Wenn du wissen willst, wie du

  1. erkennst, wie viele Neins du pro Tag überhaupt aussprichst und
  2. wie du sie gezielter einsetzen kannst,

dann bleibe dran:

Hallo mein Name ist Christine Weidner von Zeit für mich Kraftquellen für gestresste Mütter.

Ich erzähle dir heute über die Stressfalle mit den lieben NEINS.

Es gibt zwei Formen des NEIN.

Beim ersten Nein geht es mir um das Nein, das mir einfach zu viel über die Lippen kommt. Bei kleinen Kindern, die noch viel Erziehung brauchen, ist man eher geneigt, das Gleichgewicht zu verlieren.

Nein, das darfst du nicht und nein, das auch nicht…

Als mein Sohn noch im Kindergarten war, wurde von der katholischen Kirche monatlich ein Erziehungsratgeber verschickt. Meine Freundin bekam dieses Heftchen regelmäßig und einmal war das Thema NEIN an der Reihe. Diesen Tipp setzten wir beide gleich um.

Der Tipp lautet: Liebe Mama, lieber Papa, nimm dir einen kleinen Zettel und Stift und stecke ihn in deine Hosentasche. Mache nun einen Tag lang immer dann einen Strich auf deinen Zettel, wenn dir ein „Nein“ herausgerutscht ist, wo es nicht wirklich angebracht war. 

Wir staunten nicht schlecht, als wir die große Zahl der Neins zählen mussten.

Warum war das so?

Klar hatten wir eine Erklärung

  • Entweder Beruf und Familie und damit Stress
  • Oder raus aus seinem geliebten Beruf und zu Hause überfordert
  • Keine Nerven
  • Überforderung als junge Familie
  • Alles bleibt an den Müttern hängen und somit überfordert und gereizt

Ach, es gibt und gab sooooo viele Gründe, warum wir schneller mit dem Nein waren, als unserem Kind zu erklären, warum es das ein oder andere eben nicht tun durfte.

Diese Übung heißt nicht, dass man nun mit dem Finger auf uns zeigt, weil wir so böse Mamas oder Papas sind, die nur stur mit einem aggressiven Nein ihren Willen durchsetzen wollen,

nein

wir sollen damit erkennen, dass wir in der Falle sitzen.

In der Falle, in der die Kinder nach Wegen suchen, um uns ein JA herauszulocken. Und wie du bestimmt mitbekommst, haben Kinder nicht nur eine sehr große Fantasie, sondern sie kennen das Wort Peinlichkeit gar nicht. Sie sind lustgesteuert und suchen nach ihrem Vorteil.

Das ist normal.

Doch ist es auch normal, dass Kinder an der Kasse so laut brüllen, bis sie bekommen was sie wollen?

Brüllen, heulen, Märchen erzählen…. Strategien gibt es da genug.

Und hier heißt es handeln- konsequent handeln- liebevoll handeln- diplomatisch handeln.

Wie habe ich das mit meinem Sohn gelöst?

Ganz einfach. Als er noch sehr klein war, haben wir vor dem Einkauf ausgemacht, dass er sich entweder ein Joghurt oder ein Obst kaufen darf. Also vor dem Einkauf klare Ansage erteilt.

Ein Kind bekommt nur eines mit, dass Menschen, die in einem Geschäft sind, einfach Ware in ihren Einkaufswagen legen, dann alles auf das Förderband legen, um es am Ende zu bezahlen. Wie soll es unterscheiden, dass man diese Dinge ja zum täglichen Leben braucht? Erkläre ich das im Vorfeld und gebe auch meinem Kind die Chance, etwas in den Wagen und dann auf das Förderband zu legen, bleibt das Geschrei vor dem Süßigkeiten-Regal bestimmt aus. Das Zauberwort ist hier, eine klare Absicht zu setzen und diese dann unbedingt einhalten. 

Nun zu meinem zweiten „Nein“

So viele „Neins“ die wir aussprechen, wenn unsere Kinder klein sind, so viele „Neins“ würden wir uns wünschen, wenn unsere Kinder älter werden. Denn das trauen wir Mütter uns teilweise nicht mehr wirklich zu.

Was steckt dahinter?

Warum sagen wir JA, obwohl wir viel lieber NEIN sagen wollen?

Ich kann nur von mir ausgehen, denn ich hatte fast mein ganzes Leben ein wirklich starkes Problem mit dem „Nein- Sagen“. Ein Frauenproblem?

Kannst du mir mal dies machen?

Kannst du mir mal das einkaufen?

Kannst du mich mal schnell dahin fahren?

Kannst du mich von dort abholen?

Kannst du mit mir Vokabeln lernen (alleine kann ich mich so schlecht motivieren)?

usw.

So und dann möchtest du etwas von deinem Partner oder deinem Kind und bekommst ein ganz schnelles, ganz hartes, ein ganz bestimmtes NEIN.

Dann stehst du da und verstehst die Welt nicht mehr.

Jetzt erzähle ich dir eine ganz spannende Metapher, die dir verdeutlicht, warum genau du das NEIN-SAGEN unbedingt lernen solltest. 

Denn ein NEIN an der richtigen Stelle ist immer auch ein JA für euch beide.

Wenn ein Schmetterling das Licht der Welt erblickt, hat er es ziemlich schwer. Mit all seinen Kräften muss er sich ein Loch in den Kokon bohren. Wissenschaftler wollten bei einem Versuch einem Schmetterling den Eintritt ins Leben erleichtern und vergrößerten ihm das Loch. So konnte der Schmetterling ohne Probleme schlüpfen.

Doch von diesem Moment fingen die Probleme für den Rest seines Lebens an. Er konnte zwar ohne Kraftaufwand schlüpfen, doch er konnte nicht fliegen!

Was war der Grund?

Beim Schlüpfen, so wie es die Natur vorgesehen hat, muss der kleine Schmetterling durch den Kraftaufwand des Bohrens Muskeln entwickeln, die er zum Fliegen benötigt. Nimmt man ihm die Probleme beim Schlüpfen, nimmt man ihm gleichzeitig die Chance jemals das Fliegen zu lernen.  

Den Selbstwert deines Kindes durch eine gekonnte Dosierung der NEINS stärken

Gerade wir Mütter neigen dazu, es unseren Kindern zu leicht zu machen.

Wie in dieser Metapher nehmen wir ihnen jedoch die Chance, sich wirklich zu entwickeln, sich wie ein Stein im Wasserbett rund zu schleifen.

Wenn du versuchst, dein Kind in Watte zu packen, sind die Kanten nicht sichtbar und du nimmst deinem Kind den Prozess des Wachsens, wie der Wissenschaftler dem Schmetterling die Muskelkraft für die Flügel genommen hat.

Wir haben einen Erziehungsauftrag und zu dem gehört ein gesundes Maß an NEINS.

Je früher du es schaffst, dein Kind selbständig zu erziehen, indem auch du bewusst dir ein JA gibst, desto mehr Wertschätzung wirst du damit säen und auch ernten.

Noch ein Tipp zum Schluss, wenn es nicht so schnell geht mit diesem Nein, dann erziehe dich dazu, dass du wenigstens bei zweimal NEIN einmal ein JA abgeben musst.

  1. Du schärfst den Moment für wichtige Neins, die erziehungstechnisch notwendig sind und
  2. die behindernden Neins, die deinem Kind die Chance rauben, sich auszuprobieren und Fehler zu machen, fallen endlich weg. So wie die Raupe ihre Flügelmuskeln stärken muss, um zu überleben, so muss auch dein Kind an seinen Fehlern lernen und reifen dürfen. 

Wie gehst du mit den NEINS um?

 

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Christine Weidner Bild rund

Christine Weidner

Als Lernstrategie-Coach, Konzentrationstrainer, Dipl. System Coach für ADS/ADHS nehme ich Familien an die Hand, um sie durch den Schulalltags-Dschungel zu begleiten.

Inspiriert durch Erfahrungen im Umgang mit meinen Schülern und Eltern habe ich angefangen, Blogartikel zu schreiben. In der Hoffnung, viele Eltern durch meine Ideen zu inspirieren, lasse ich immer dann, wenn meine Herz schreiben will, einen Blogartikel entstehen.

Mein Wunsch ist es, dass ich viele Mütter/Väter unterstützen kann, mit ihren Erfahrungen rund um das Thema Schule und Erziehung, ausgeglichener umgehen zu können.

 

Hast du Lust auf Tipps und Tricks, wie du im Alltag deine Nerven trotz Beruf und Familie schonen kannst?

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